Potsdam Orcas empfangen am Samstag (19 Uhr) SSV Esslingen im blu

Es war ein ganz besonderer Treffer. Beim Stand von 8:8 am letzten Spieltag der Potsdam Orcas gegen die White Sharks Hannover im Sportbad blu wurde 75 Sekunden vor dem Abpfiff auf Zeitstrafe gegen den dreimaligen montenegrinischen Olympiateilnehmer Pedrag Jokic in Reihen der Sharks entschieden. Potsdams Coach Alexander Tchigir forderte sofort eine Auszeit, um sein Team auf die 20-sekündige Überzahlsituation einzuschwören. Geduldig ließen die Bundesliga-Wasserballer im OSC Potsdam den Ball laufen, bevor über die Stationen Hannes Schulz und Tomi Tadin auf der rechten Seite der Ball zu Lukas Küppers gepasst wurde. Dieser fackelte dann nicht lang und schloss mit einem verzögerten Wurf aus zirka sechs Metern Distanz ins linke obere Eck ab.

Der umjubelte Siegtreffer im sechsten Saisonspiel war der dritte für Küppers in dieser Partie, der bereits 23. der noch jungen Spielzeit und sein 200. DWL-Tor (in 89 Partien) für den OSC Potsdam, in dem er mit neun Jahren mit dem Wasserballspielen begonnen hatte. Damit ist Küppers, der zwischendurch zwei Saisons (15/16 und 16/17) für die Wasserfreunde Spandau 04 auf Torejagd ging und die letzten beiden mit Doppelstartrecht für beide Klubs spielte, nun einer von vier Potsdamer Spielern, die 200 oder mehr Treffer für die Orcas erzielt haben. Angeführt wird die ewige Torjägerliste von Tobias Lentz mit 319 Toren in 151 Spielen vor den noch immer aktiven Matteo Dufour (290/173) und Hannes Schulz (256/167).

Wenn es nach dem 23-jährigen Nationalspieler Küppers geht, sollen auch am Samstag gegen den SSV Esslingen weitere Treffer auf seinem Konto hinzukommen. Natürlich betont er: „Entscheidend ist, dass wir zwei weitere Punkte holen und uns in der oberen Tabellenhälfte der ProA-Staffel festsetzen.“ 19 Uhr wird die Partie im blu zwischen dem aktuellen Tabellenvierten Potsdam (6:6 Punkte/74:84 Tore) gegen den Siebten Esslingen (2:8/61:71) angepfiffen.

Die Süddeutschen sind unglücklich in die Saison gestartet. Von den vier Niederlagen wurden drei Partien lediglich mit einem oder zwei Toren Differenz verloren. „Wir wissen, dass Esslingen besser als sein aktueller Tabellenstand ist“, warnt auch Potsdams Trainer Tchigir. „Wir müssen eine gute Balance zwischen Angriff und Verteidigung finden. Das ist uns in dieser Saison noch nicht so richtig gelungen.“ Bester Torschütze der laufenden Saison bei Esslingen ist schon fast traditionell der 37-jährige Heiko Nossek. 15 Treffer in vier Matches gelangen dem früheren Kanonier der deutschen Nationalmannschaft, der das Team nun auch als Spielertrainer betreut, nachdem sich der SSV und Trainer Janusz Gogola diese Woche voneinander getrennt haben.

Ebenfalls 15 Treffer hat der erst 17-jähirge Esslinger Zoran Bozic erzielt, der als eine der größten Nachwuchshoffnungen des deutschen Wasserballs gilt. Dieser wird aber nicht in Potsdam mit dabei sein. Unter anderem zusammen mit den Potsdamer Junioren-Nationalspielern Sascha Seifert und Simon Kuhn ist er im russischen Kazan bei einem Freundschaftsturnier im Einsatz. Dort trifft das deutsche Team neben Russland auf Kasachstan und Georgien. „Wir haben einige gute Gespräche mit Esslingen geführt und uns dann gemeinsam entschieden, die Partie trotz der fehlenden Nationalspieler nicht verlegen zu lassen“, erklärt André Laube, sportlicher Leiter der Potsdam Orcas.

Lukas Küppers freut sich, dass die Partie wie geplant gespielt wird. So kann er im besten Fall ungebremst seinen guten Lauf fortsetzen und weitere Treffer nachlegen.