Orcas verabschieden fünf Spieler

Zur neuen Saison: eingleisige 1. Bundesliga

Mit dem Aufstiegsturnier am vergangenen Wochenende ist die Wasserball-Bundesliga-Saison abgeschlossen. Die dort erfolgreichen Teams SC Neustadt/Weinstraße und SpVg Laatzen 1894 steigen jedoch nicht wie bisher in die B-Gruppe der 1. Bundesliga auf, sondern künftig in die 2. Bundesliga. Grund dafür ist eine Ligenreform des Deutschen Schwimm-Verbands, die die bislang zweigleisige Bundesliga – bestehend aus A- und B-Gruppe mit je acht Teams – in ein eingleisiges System mit 1. und 2. Bundesliga überführt.

Neue 1. Bundesliga steht fest

In der neuen 1. Bundesliga spielen künftig neben dem Deutschen Meister Waspo 98 Hannover auch die weiteren Top-Teams Wasserfreunde Spandau 04, ASC Duisburg, die Potsdam Orcas und White Sharks Hannover. Über die Relegation sicherten sich außerdem der Duisburger SV 98 und die SG Neukölln den Klassenerhalt. Als einziger Aufsteiger stößt der SV Cannstatt dazu, der als Meister der bisherigen B-Gruppe nun ebenfalls dem elitären Kreis der besten acht Teams angehört. Er ersetzt den SV Ludwigsburg 08, der sich im Saisonverlauf aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hatte.

Laube: „Der Schritt ist richtig“

„Der Schritt hin zu einer klaren Trennung in 1. und 2. Bundesliga ist richtig“, sagt André Laube, sportlicher Leiter der Orcas. „So lassen sich professionelle Standards besser definieren und die 1. Bundesliga im Idealfall auch besser vermarkten. Auch die Entscheidung, künftig verstärkt auf deutsche Spieler zu setzen, begrüßen wir ausdrücklich.“ Dennoch seien weitere tiefgreifende Maßnahmen nötig, um den deutschen Wasserball aus seiner derzeitigen Krise zu führen. „Mit dem Verpassen der Europameisterschaften ist ein absoluter Tiefpunkt erreicht“, so Laube weiter. „Aber Angst ist kein guter Ratgeber. Wir haben in Deutschland genügend junge Talente.“

Besonders die Junioren-Nationalteams machen Hoffnung: Bei den U19-Europameisterschaften im vergangenen Jahr belegte man einen starken fünften Platz, bei der U20-WM vor wenigen Wochen erreichte das Team Rang neun.

Potsdam bleibt seiner Linie treu

Die Potsdam Orcas setzen auch in der kommenden Saison auf ihr bewährtes Konzept, in der 1. Bundesliga fast ausschließlich mit lokal ausgebildeten Talenten zu spielen. „Mindestens zwölf Spieler aus den aktuellen Abiturjahrgängen der Sportschule Potsdam werden wieder Einsatzzeiten bekommen“, erklärt Dr. Lars Götz, Abteilungsleiter Wasserball beim OSC Potsdam. „Das ist in Deutschland einzigartig. Unser Altersdurchschnitt wird unter 20 Jahren liegen.“ Gleichzeitig kündigt Götz aber auch gezielte Verstärkungen an: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, unsere Abgänge zu kompensieren.“

Abschied von fünf Leistungsträgern

Fünf Spieler aus dem erfolgreichen Team der Vorsaison werden die Orcas verlassen:
Ferdinand Korbel und Maurice „Mopi“ Jüngling beenden ihre Bundesliga-Karrieren. Der beste Torschütze der vergangenen Saison, Till Hofmann, wechselt nach bestandenem Abitur an der Sportschule zu den Wasserfreunden Spandau 04. Sein Klassenkamerad Joel Limprecht zieht es zurück in die vogtländische Heimat, um sich auf seine berufliche Zukunft zu konzentrieren. Cenek Rames, der tschechische Flügelspieler, legt künftig den Fokus auf sein Studium in Prag.

„Tatsächlich hätten wir mit jedem Einzelnen von ihnen sehr gern weitergearbeitet“, betont Götz. „Wir danken den Jungs herzlich für ihren Einsatz und wünschen ihnen alles Gute – sportlich wie persönlich.“

Herausforderung für die Offensive

Gerade in der Offensive wird Trainer Alexander Tchigir neue Lösungen finden müssen: Hofmann (45 Tore) und Korbel (26 Tore) erzielten zusammen rund ein Drittel aller Treffer der Orcas. „Mit Ferdi und Mopi verlieren wir zudem unsere beiden erfahrensten Akteure – sie haben besonders in schwierigen Situationen Verantwortung übernommen“, so Götz. „Wir sind sehr dankbar, dass Maurice nach einer langen und erfolgreichen nationalen wie internationalen Karriere sein letztes leistungssportliches Jahr bei uns verbracht hat. Er war ein Organisator im Becken, ein Vorbild im Training und hat mit Disziplin und Zuverlässigkeit unsere Erwartungen voll erfüllt.“

Jüngling: „Es hat total viel Spaß gemacht“

Maurice Jüngling selbst blickt mit Zufriedenheit zurück: „Mir hat es riesigen Spaß gemacht. Die Philosophie des Clubs ist stark – ich wünsche dem gesamten Projekt weiterhin viel Erfolg.“

Potsdam spielte die Saison 2024/25 mit:

Tor: Erik Dortmann (19 Spiele), Joel Limprecht (11), Max Rössel (6)

Feldspieler: Till Hofmann (45 Tore/19 Spiele), Arne Hofmann (41/12), Ferdinand Korbel (26/17), Finn Taubert (25/19), Fynn Klaffke (17/15), Lu Meo Ulrich (14/18), Matti Arnold (14/19), Florian Burger (11/17), Maurice Jüngling (10/18), Tyler Kugler (7/18), Cenek Rames (4/11), Melvin Karpinski (3/13), Marian Kob (2/12), Jonas Große (0/3)

Ergebnisse Herren-Bundesliga Hauptrunde Potsdam Orcas

Viertelfinale Herren-Bundesliga Potsdam Orcas (4.) gg. White Sharks Hannover (5.)

22.03.25             16.00 Uhr          Spiel 1  WS Hannover                 – Orcas                                           10:9
29.03.25             18.00 Uhr          Spiel 2  Orcas                                – WS Hannover                            15:12
30.03.25             10.00 Uhr          Spiel 3  Orcas                                – WS Hannover                            8:6        

Halbfinale Herren-Bundesliga Potsdam Orcas (4.) gg. Waspo 98 Hannover (1.)

01.05.25             18.00 Uhr          Spiel 1  Orcas                                – Waspo 98 Hannover                  8:19
10.05.25             18.00 Uhr          Spiel 2  Waspo 98 Hannover      – Orcas                                           19:5

Serie um Bronze Herren-Bundesliga Potsdam Orcas (4.) gg. ASC Duisburg (3.)

17.05.25             16.00 Uhr          Spiel 1  Orcas                                – ASC Duisburg                             8:10
24.05.25             16.30 Uhr          Spiel 2  ASC Duisburg                  – Orcas                                           19:11