Trotz 5:6-Niederlage geht es mit breiter Brust nach Duisburg
Haarscharf haben die Potsdam Orcas am Donnerstagabend im ersten Spiel der „Best-of-three“-Serie um den Einzug ins Bundesliga-Halbfinale eine Sensation verpasst. Mit 5:6 (1:1, 2:1, 0:2, 2:2) unterlag die Mannschaft von Trainer Alexander Tchigir nach einer regelrechten Abwehrschlacht gegen den Hauptrunden-Zweiten ASC Duisburg im heimischen Sport- und Freizeitbad blu.
Die zunächst große Enttäuschung ob der Niederlage wich schnell dem großen Stolz über die eigene Leistung: „In Anbetracht dieses tollen Auftritts können wir hocherhobenen Hauptes in die hoffentlich beiden Auswärtsspiele gehen“, sagte Kapitän Ferdinand Korbel. „Die ganze Mannschaft wollte unbedingt gewinnen und hat es fast geschafft. Wir werden am Samstag mit dem gleichen Kampfgeist ins Wasser gehen.“ Sollte den Orcas da die Überraschung in Duisburg tatsächlich gelingen, stünde direkt tags darauf das dritte und entscheidende Duell gegen den haushohen Favoriten an.
Dass der Titel „Spieler des Tages“ an einen der beiden Torhüter gehen würde, deutete sich bereits zur Halbzeit an. Insbesondere Antonio Vukojewic im Potsdamer Kasten vernagelte das Tor geradezu und vereitelte mit spektakulären Paraden auch beste Möglichkeiten der Gäste. Auf der Gegenseite machte es aber Deutschlands Nationaltorhüter Moritz Schenkel den Potsdamern ebenso schwer. Per Abstauber erzielte dann Ferdinand Korbel dann doch Mitte des ersten Viertels die 1:0-Führung. Nach dem Ausgleich Duisburgs in Überzahl gingen diese nach erneuter Zeitstrafe gegen Potsdam zu Beginn des zweiten Durchgangs in Front. Jeweils im Konter vollstreckten Matija Zezelij und Till Hofmann allerdings noch vor dem Seitenwechsel zur 3:2-Führung.
In dem hartumkämpften dritten Viertel gelang den Potsdamern kein Treffer, während Duisburg zunächst den 3:3-Ausgleich und später die 4:3-Führung erzielte. Auch nachdem die Gäste zu Beginn des letzten Abschnitts zum 5:3 trafen, riss der Kampfeswille der Orcas nicht ab. Dem 4:5-Anschluss durch Mark Dyck in Überzahl, folgte zwar prompt ein weiterer Treffer Duisburgs, doch Till Hofmann hämmerte den Ball nach drei Zeitstrafen gegen den ASC in Folge zum 5:6 in die Maschen. Die letzten gut vier Minuten kämpften beide Mannschaften verbissen, ein weiterer Treffer wollte aber keinem der Teams mehr gelingen. Die letzte große Chance setzte Zezelij nach gut ausgespielter Überzahl an den Pfosten und Duisburg konnte den knappen Vorsprung bis zum Schlusspfiff verwalten.
„Das war einer der besten Saisonleistungen“, schwärmte auch Potsdams Wasserball-Abteilungsleiter Dr. Lars Götz. „Die Jungs haben perfekt verteidigt und die Zweikämpfe selbstbewusst und konsequent geführt.“ Besonders beeindruckend sei für ihn die komplette „Abmeldung“ der drei deutschen Nationalspieler Küppers, Sekulic und Dolff auf Seiten der Gäste gewesen, die keinen Treffer erzielen konnten. „Auch Dennis Eidner auf der Centerposition hatten wir dieses Mal überraschend gut im Griff“, so Götz. „Dieses junge Team hat eine fabelhafte Entwicklung genommen. Mit etwas mehr Effizienz im Abschluss hätte es nahezu zur Überraschung gereicht.“ Dass es zu dieser dann doch nicht gereicht hat, hatte Duisburg seinem Torwart Schenkel zu verdanken, der zurecht die Mini-Trophäe zum „Spieler des Tages“ entgegen nehmen durfte.
Potsdam: Torhüter Antonio Vukojewic, Konstantin Hüppe, Finn Taubert, Arne Hofmann, Mark Dyck (1), Matti Arnold, Matija Zezelj (1), Noel Eisenreich, Ferdinand Korbel (1), Till Hofmann (2), Florian Burger, Lu Meo Ulrich, Lauritz Lück