91-jährige Wasserball-Legende für seine Lebensleistung geehrt
Die höchste Ehrung und Anerkennung für seine Verdienste um den Brandenburger Sport wurde Wasserball-Legende Harry Volbert zu teil. Am Sonnabend verlieh Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke dem 91-Jährigen den Landesverdienstorden bei einer Feierstunde in der Staatskanzlei Potsdam.
Mit den Worten „Sie haben sich um das Land Brandenburg verdient gemacht,“ endete die bewegende Laudatio des Landesvaters, in der Volberts Lebensweg kurz umrissen und seine Bedeutung um die Entwicklung des Wasserballsports im Land Brandenburg und insbesondere in Potsdam verdeutlicht wurde.
Anfang der 90iger Jahre gründete Volbert die Wasserball-Abteilung im OSC Potsdam aus dem Nichts heraus. Nach einem Beschluss der DDR-Regierung 1968 wurde Wasserball zusammen mit anderen Sportarten als nicht mehr förderungswürdig eingestuft. In Potsdam war damals tatsächlich komplett Schluss. Volbert, der in Brandenburg/Havel geboren wurde, und als Lehrer mit der Sportschule Ende der 70iger nach Potsdam zog, widmete sich unmittelbar nach der politischen Wende seiner alten Leidenschaft. „Begonnen hat alles mit einer Trainingszeit pro Woche im alten Brauhausberg-Bad“, erinnert sich André Laube, der als damals 13-Jähriger eines der ersten Kinder war, die mit dem Sport in Potsdam begannen. „Mich hat Harry für den Wasserballsport begeistert und ich konnte nicht mehr von ihm lassen.“ Laube, der inzwischen selbst seit über 20 Jahren als hauptamtlicher Trainer im Wasserball tätig ist, begleitete Volbert zusammen mit seiner Tochter Katrin zu der Ehrung.
Aus der Saat, die Harry Volbert gesetzt hatte, ist nun einer der stärksten Nachwuchs-Wasserball-Standorte in Deutschland geworden. 18 deutsche Jugendtitel in Meisterschaft und Pokal können die Potsdam Orcas inzwischen verzeichnen; unzählige Junioren- und Herrennationalspieler wurden auf dem Weg entwickelt. Das Bundesliga-Team des OSC Potsdam spielt seit Jahren in der deutschen Spitze und konnte auch dort schon diverse Saisons mit Bronze beenden. „Ohne Harry hätte es das alles nicht gegeben“, weiß auch der jetzige Wasserball-Abteilungsleiter Dr. Lars Götz, ebenfalls bereits seit 1994 im Club. „Er hat sich nie von seinem Weg abbringen lassen. Noch immer sitzt er einmal pro Woche am Beckenrand und begeistert Kinder für unseren Sport.“
„Ich freue mich natürlich sehr über diese Ehrung“, so Volbert. „Aber ohne die Hilfe von so vielen Menschen im Umfeld des Vereins hätte es diese Entwicklung nicht gegeben. Wahrscheinlich ist meine größte Leistung, dass ich neben den Sportlern auch unzählige Kampf- und Schiedsrichter sowie Trainer ausgebildet habe, die meinen Weg fortsetzen konnten.“
Lieber Harry, die Orca-Familie freut sich für dich, ist froh, dass es dich gibt und ist furchtbar stolz auf dich.