U16-Wasserballer holen sich knapp deutsches Endrunden-Ticket
In einer Millimeter-Entscheidung haben sich die U16-Wasserballer der Potsdam Orcas in die Endrunde um die Deutschen Meisterschaften gekämpft. Im heimischen Sportbad blu belegten sie am Ende den notwendigen zweiten Platz der Zwischenrunde-Gruppe 2 und zogen damit in das finale Vierer-Turnier in fünf Wochen um die Medaillen ein.
So richtig freuen konnten sich die Jungs der Trainer André Laube und Peter Driske am Sonntag-Mittag zunächst nicht. Gerade im entscheidenden letzten Turnierspiel gegen die SV Krefeld 72 blieb der Nachwuchs des OSC Potsdam weit unter seinen Möglichkeiten und verlor 7:9. „Am Ende müssen wir zufrieden sein, dass wir nicht noch weitere Tore kassieren“, räumte Trainer Laube ein. „Die besseren Möglichkeiten hatte in der Schlussphase Krefeld.“ Der über das ganze Turnier starke Potsdamer Torwart Erik Dortmann hielt schließlich die Zwei-Tore-Niederlage mit etlichen guten Paraden fest. Ein weiterer Treffer des westdeutschen Meisters und Potsdam wäre auf den dritten Platz abgerutscht. Bei Punktgleichheit (je 4:2) Potsdams, Krefelds und Neustadts entschied schließlich die Tordifferenz der drei Teams untereinander denkbar knapp. Durch das 10:7 des SC Neustadt/Weinstraße gegen Krefeld und das 10:8 des OSC gegen Neustadt kamen die Pfälzer mit einem Plustor auf dem ersten Platz ein, vor den Potsdam Orcas (+/-0) und der SVK 72 (-1).
Bevor Potsdam die erste Saisonniederlage überhaupt zugefügt bekam, hatte sich das Laube-Team am Samstag in eine eigentlich perfekte Ausgangsposition gespielt. Nach einem 4:0-Blitzstart gegen den SV Blau-Weiß Bochum gewann der OSC schließlich 14:6, wobei Dennis Beck (6), Noel Eisenreich (4), Simon Kuhn (2) sowie Maurice Schmidt und Ben Hüpenbecker (je 1) die Treffer markierten.
Gegen den heimlichen Turnierfavoriten SC Neustadt/Weinstraße fand der Gastgeber zuerst keinen Zugriff. Die körperlich starken Süddeutschen ließen defensiv kaum etwas zu, vorn legten sie mit 2:0 vor. Zwar verkürzte Kuhn, aber zu Beginn des zweiten Viertels ging Neustadt 4:1 in Front. Erneut Kuhn markierte den 2:4-Halbzeitstand. Das dritte Viertel gehörte dann den Potsdamern allein. Aus einer starken Defensive mit Dortmann zwischen den Pfosten leitete dieser mit gekonnten Pässen diverse Konterangriffe ein, die durch Kuhn, Beck (2) und Schmidt zur 6:4-Führung verwandelt wurden. „Das war unsere stärkste Phase des ganzen Turniers und hat uns schließlich in die Endrunde der besten vier Mannschaften Deutschlands gebracht“, so Laube. Bis auf 10:6 setzten sich die Orcas im Schlussviertel durch Eisenreich und Kuhn (je 2) ab, bevor Neustadt noch zwei Treffer zum 10:8-Endstand erzielte.
Die letzte Partie war dann an Dramatik nicht zu überbieten. Mit 0:2 geriet der OSC rasch in Rückstand. Florian Burger, Beck und Schmidt sorgten zu Beginn des zweiten Abschnitts für die erste Führung (3:2). Bis zum 7:6 Ende des dritten Viertels durch Schmidt und Kuhn (je 2) behielten die Hausherren auch die Nase vorn. Noch vor dem letzten Abschnitt erzielten die Gäste den Ausgleich. Mit 0:2 musste Potsdam diesen zum 7:9-Endstand abgeben, rettete sich aber gerade noch in die Finalrunde.
Dort treffen die Orcas neben Neustadt auf den SSV Esslingen und die White Sharks Hannover aus dem parallelen Turnier in Duisburg. Auch in dieser Zwischenrunde hielt sich keine Mannschaft schadlos. Esslingen verlor zwar gegen Hannover (11:12), besiegte aber Gastgeber ASC Duisburg 26:12. Die White Sharks verloren indes überraschend 15:18 gegen Duisburg. Der 1. FC Nürnberg hatte in allen drei Partien das Nachsehen.
Der OSC nutzt die Oktoberferien nun, um sich für die kommenden Aufgaben zu rüsten. Bereits am morgigen Montag geht es für 26 Jugendliche ins ungarische Eger ins Trainingslager. Dort soll sich die U16 den Feinschliff holen, um eine Medaille anzugreifen. Die U14 bereitet sich auf deren schwere Zwischenrunde am 19./20. Oktober in Hannover vor, wo diese auf die White Sharks, Esslingen und Nürnberg trifft.
Potsdam: Torhüter Erik Dortmann/Joel Limprecht, Noel Eisenreich (6), Bryan Lieberam, Dennis Beck (9), Maurice Schmidt (5), Ben Hüpenbecker (1), Alvaro Rasche, Simon Kuhn (9), Moritz Bogaczyk, Linus Harms, Florian Burger (1), Jonathan Schwartz, Benedict Becker, Marvin Neumann