Bundesliga-Wasserballer mit Doppelschlag im Ukraine-Benefiz
Es war ein perfektes Wochenende für die Potsdam Orcas – organisatorisch, aber vor allem auch sportlich. Eingebettet in der großen Ukraine-Benefiz-Veranstaltung mit am Ende 14 Spielen im Sport- und Freizeitbad blu wurden alle acht Partien mit Potsdamer Beteiligung gewonnen. Vier Siege gab es für den U14-Nachwuchs, der damit die ostdeutsche Wasserball-Meisterschaft gewann und in der 2. Liga Ost gab es Erfolge gegen den SV Halle. Die beiden Siege des Bundesliga-Teams ließen allerdings die Tribüne wie lang nicht toben.
Am Samstag siegte das Team von Trainer Alexander Tchigir mit 8:7 (2:0, 2:2, 3:3, 1:2) gegen den SSV Esslingen, tags darauf folgte ein souveränes 14:7 (5:2, 4:0, 2:3, 3:2) gegen die SG Neukölln. Waren Siege in den Vorjahren gegen Gegner dieses Kalibers eher Normalität mussten die Orcas in dieser Saison nach großem personellem Umbruch begleitet von diversen krankheits- und verletzungsbedingten Ausfällen deutlich kleinere Brötchen backen. Über Wochen auf dem achten und damit letzten Tabellenplatz der Bundesliga-A-Gruppe festgenagelt, konnte sich Potsdam mit dem Doppelschlag befreien und kletterte auf den sechsten Rang.
Für die Orcas ist die Hauptrunde mit nun 6:22 Punkten und 130:204 Toren damit abgeschlossen. Nur theoretisch könnte der SSV Esslingen (3:21) an Potsdam noch vorbeiziehen, muss aber in einem der beiden Nachholspiele gegen den amtierenden Deutschen Meister Waspo 98 Hannover ran. „Wir sind so erleichtert“, sagte André Laube, sportlicher Leiter der Wasserballer im OSC Potsdam. „Die Jungs und die Trainer haben sich belohnt für die kontinuierliche harte Arbeit. Das war ganz wichtig.“ …obgleich ein mögliches Abstiegsszenario noch nicht vom Tisch ist. Als Sechster der A-Gruppe muss sich das Tchigir-Team nun mit dem Dritten der B-Gruppe in einer „Best-of-Three“-Serie messen. Wer der Gegner ist, entscheidet sich am Wochenende, wenn die B-Staffel ihre letzten Matches bestreitet. Aktuell steht der Düsseldorfer SC auf Rang 3.
„Die Kurve zeigt aktuell nach oben“, meint Tchigir. „Der Teamspirit ist gut. Ich schaue optimistisch in die nächsten Wochen.“ In der Partie gegen Esslingen war allerdings gerade im Angriff ordentlich Sand im Getriebe. Die Orcas profitierten von einem guten Start und einer tollen Defensivleistung um Torwart Erik Dortmann. Diese ließ im ersten Viertel keinen Treffer der Süddeutschen zu, vorn trafen Hannes Schulz und Ferdinand Korbel zur 2:0-Führung. Erst Mitte des zweiten Durchgangs musste Dortmann erstmals hinter sich greifen, Konstantin Hüppe antwortete mit einem Strafwurftreffer, den er sich selbst erkämpft hatte, zum 3:1. Mit einem mächtigen Pfund aus der zweiten Reihe erzielte Reiko Zech den 4:2-Halbzeitstand. Nach dem Seitenwechsel entbrannte vor ausverkauftem Haus im blu mit zahlreicher Prominenz aus Politik und Wirtschaft ein offener Schlagabtausch. Esslingen setzte Potsdam immer mehr unter Druck, kam immer wieder zum Ausgleich, ging aber nie in Führung. Vor allem der auch später zum „Spieler des Tages“ ernannte Hüppe hielt Potsdam mit seinen Treffern zum 5:4 und 6:5 in der Begegnung. Als Ferdinand Korbel Ende des dritten Viertels und Hüppe zu Beginn des letzten Abschnitts auf 8:5 erhöhten, schien die Partie entschieden, doch Esslingen gab sich nicht auf, vermochte jedoch nur noch zwei Tore zu erzielen.
Gegen Neukölln lief es auch im Angriff rund. Bereits im ersten Viertel enteilten die Orcas nach Treffern von Sascha Seifert (2), Till Hofmann, Ferdinand Korbel und Florenz Korbel auf 5:2. Ein erneut starker Dortmann im Kasten ließ im zweiten Abschnitt nichts zu, während Finn Taubert, Schulz und Florenz Korbel zum 9:2-Halbzeitstand trafen. Nach dem 10:2 durch Taubert, geriet Potsdam kurz ins Wanken und fing sich drei schnelle Buden der Berliner Gäste ein. Diesem kurzen Aufflammen setzte Potsdam aber direkt wieder eigene Treffer entgegen. Ferdinand Korbel, Schulz, Zech und Hüppe sorgten schließlich für den 14:7-Endstand.
Torhüter: Erik Dortmann, Konstantin Hüppe (5), Sascha Seifert (2), Florian Burger, Finn Taubert (2), Till Hofmann (2), Florenz Korbel (2), Noel Eisenreich, Ferdinand Korbel (4), Reiko Zech (2), Hannes Schulz (3), Matteo Dufour, Erik Miers
Wasserball-Bundesliga A-Gruppe 2021/2022
1. Wasserfreunde Spandau 04 220:63 24:0
2. Waspo 98 Hannover 210:92 22:2
3. ASC Duisburg 192:147 20:8
4. SV Ludwigsburg 154:179 16:12
5. White Sharks Hannover 135:164 10:16
6. OSC Potsdam 130:204 6:22
7. SSV Esslingen 97:178 3:21
8. SG Neukölln 111:222 3:23
Spielplan Herren-Bundesliga Potsdam Orcas
Datum | Uhrzeit | Heim | Gast | Ergebnis |
---|---|---|---|---|
06.11.21 | 16:00 Uhr | WF Spandau 04 | Orcas | 24:08 |
13.11.21 | 18:00 Uhr | Orcas | White Sharks Hannover | 15:08 |
27.11.21 | 14:00 Uhr | SSV Esslingen | Orcas | 12:10 |
04.12.21 | 16:00 Uhr | ASC Duisburg | Orcas | 16:07 |
11.12.21 | 18:00 Uhr | Waspo 98 Hannover | Orcas | 20:05 |
18.12.21 | 18:00 Uhr | SG Neukölln | Orcas | 8:7 |
29.01.21 | 18:30 Uhr | White Sharks Hannover | Orcas | 13:12 |
26.02.22 | 16:00 Uhr | Orcas | Waspo 98 Hannover | 6:18 |
12.03.22 | 18:00 Uhr | Orcas | SV Ludwigsburg | 9:12 |
13.03.22 | 12:00 Uhr | Orcas | ASC Duisburg | 9:16 |
19.03.22 | 15:30 Uhr | SV Ludwigsburg | Orcas | 15:14 |
23.03.22 | 19:00 Uhr | Orcas | WF Spandau 04 | 6:28 |
26.03.22 | 16:30 Uhr | Orcas | SSV Esslingen | 8:7 |
27.03.22 | 19:30 Uhr | Orcas | SG Neukölln | 14:7 |