Potsdamer Wasserballer siegen daheim mit 18:12 deutlich
Die Potsdam Orcas ziehen auch in der kommenden Saison ihre Kreise in der A-Gruppe der Wasserball-Bundesliga. Nach dem 7:3-Sieg zum Auftakt der „Best-of-three“-Serie in der Relegation beim Duisburger SV 98 am Mittwoch verwandelte die Mannschaft von Trainer Alexander Tchigir direkt den ersten „Matchball“ und gewann Spiel zwei am Samstagabend im blu 18:12 (2:3, 4:2, 6:0, 6:7).
„In Anbetracht der sehr jungen Mannschaft gehört diese Saison schon jetzt zu den erfolgreichsten der Vereinsgeschichte“, jubelte Dr. Lars Götz, Abteilungsleiter der Wasserballer im OSC Potsdam. „Letzte Woche Bronze im Deutschen Pokal und nun der doch souveräne Klassenerhalt. Wer hätte das dieser jungen Truppe zugetraut? Ich freue mich auf die weitere Entwicklung.“
Bis zum erlösenden Schlusspfiff mussten das Team, aber auch die gut 150 Fans auf der Tribüne eine kleine Achterbahnbahn hinnehmen. Denn zu Beginn der Partie fanden die Orcas überhaupt nicht in ihr Spiel. Zwar gelang es Ferdinand Korbel und Mark Dyck den schnellen 0:1-Rückstand in eine 2:1- Führung zu verwandeln, danach übernahm allerdings das erfahrene Duisburger Team das Heft des Handelns. Zwei Tore Ende des ersten Viertels und ein weiteres zu Beginn des zweiten Abschnitts bedeuteten das 2:4. Auch Dycks Anschluss nach Zeitstrafe gegen den DSV98 wurde prompt wieder durch die engagierten Rheinländer beantwortet.
Die schienen dann aber alle Patronen verschossen zu haben und konnten weder in Angriff noch Verteidigung den nun schnellen, bissigen Orcas folgen. Per Strafwurf erzielte Matija Zezelj den 4:5-Anschluss, Arne Hofmann sorgte für den Ausgleich und Florian Burger für die 6:5-Halbzeitführung. Nach dem Seitenwechsel setzte die Tchigir-Truppe nach. Defensiv ließ Potsdam nichts zu; Keeper Antonio Vukojewic egalisierte die wenigen Chancen Duisburgs, während vorn nun alles gelang. Korbel, Lu Meo Ulrich, Finn Taubert, Konstantin Hüppe und Arne Hofmann (2) bescherten bereits vor dem Schlussviertel die Vorentscheidung (12:5). „An der Nervosität zu Beginn war die Bedeutung dieses Spiels zu erkennen“, so Götz. „Danach wurde konzentriert das volle Potenzial abgerufen und sicher gewonnen.“
Erst nach dem Strafwurftreffer durch Matti Arnold zu Beginn des letzten Durchgangs zum 13:5 waren die Gäste nach elf Minuten ohne Tor wieder erfolgreich. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, von dem vor allem die Zuschauer profitierten. Nahezu jeder Angriff auf beiden Seiten mündete in einem Treffer. Der nun bei Potsdam zwischen den Pfosten agierende Joel Limprecht wurde von seinen Vorderleuten oft allein gelassen. Zum 18:12-Erfolg markierten noch Ulrich, Burger (2), Taubert und Korbel die Potsdamer Treffer.
Eine besondere Geschichte erzählte dann noch die Wahl zum „Spieler des Tages“. Mit Matti Arnold konnte sich der Elftklässler der Sportschule Potsdam freuen. Der 17-Jährige, der bei der WU Magdeburg zum Wasserball fand, steht wie wohl kaum jemand sinnbildlich für die Kultur der Orcas, dass mit Fleiß, harter Arbeit und Spaß viel zu erreichen ist. „Ich freue mich sehr für den Jungen“, so André Laube, sportlicher Leiter der OSC-Wasserballer. „Bei der Einschulung vor gut drei Jahren war mit dieser Entwicklung so nicht zu rechnen – ein echt toller Bursche.“ In seinem Statement reflektierte Arnold, der gerade in der Phase nach dem Rückstand zu Beginn der Partie viele positive Akzente setzte, aber nur in Richtung Mannschaft: „Wir wollten allen beweisen, dass wir in die A-Gruppe gehören und unseren Fans zeigen, was wir können. Nach schwierigem Start haben wir uns mit einer konzentrierten Leistung und einem hohen Sieg belohnt.“
Wie geht es nun weiter? Nach dem Abstiegs- ist vor dem Titelkampf: Tatsächlich könnte Potsdam über die Playoffs theoretisch noch Deutscher Meister werden. Im Viertelfinale geht es nun aber als Siebter der A-Gruppe gegen den Zweiten ASC Duisburg. In der „Best-of-three“-Serie empfangen die Orcas den haushohen Favoriten am Donnerstag, 13. April (20 Uhr), im blu und spielen dann auswärts direkt am Samstag und gegebenenfalls Sonntag die Spiele zwei und drei.
Potsdam: Torhüter Antonio Vukojewic (1.-24.)/Joel Limprecht (25.-32.), Konstantin Hüppe (1), Finn Taubert (2), Arne Hofmann (3), Mark Dyck (2), Matti Arnold (1), Matija Zezelj (1), Lauritz Lück, Ferdinand Korbel (3), Till Hofmann, Florian Burger (3), Lu Meo Ulrich (2)