Tchigir-Team besiegt im „kleinen Finale“ Duisburg 15:13 und feiert das Bronze-Double
Ein weiterer Eintrag ins bereits dicke Wasserball-Geschichtsbuch des OSC Potsdam: Nach zwei starken Spielen im „Final 4“ des Deutschen Pokals holte das Bundesliga-Team der Potsdam Orcas am Wochenende in Berlin erstmals die Bronzemedaille – nur drei Wochen nach dem dritten Platz in der Meisterschaft.
Zumindest sportlich war es der erste Medaillenerfolg im Pokal: Im Wettbewerb 2016 verloren die Orcas wie schon bei den anderen vier Teilnahmen in der Endrunde sowohl Halbfinale als auch Finale. Dem damaligen Sieger Wasserfreunde Spandau 04 wurde allerdings der Titel im Nachgang aberkannt, da diese im Halbfinale einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt hatten. Alle Teams rutschten einen Platz nach oben, und die Medaillen kamen per Post. „Die Dinger liegen immer noch in unserem Raum im blu. Wir haben sie nie verteilt“, lacht André Laube, sportlicher Leiter der OSC-Wasserballer. „Wenn ein Spieler eine haben möchte, kann er sie sich gern abholen. Das Interesse wird sich in Grenzen halten.“
„Nun können wir auch für diesen Wettbewerb ein Häkchen dran machen“, so Laube, der in der Partie um Bronze am Sonntag in der Schöneberger Schwimmhalle mitzitterte. Trotz zwischenzeitlicher 13:7- und 15:10-Führung im Spielverlauf gegen den ASC Duisburg wurde es am Ende noch einmal spannend. 15:13 (6:5, 3:1, 4:4, 2:3) stand schließlich auf der Anzeigetafel; Spieler und Trainer konnten jubeln. „Defensiv hatten wir durchaus Probleme gegen nie aufsteckende Duisburger“, so Coach Alexander Tchigir. „Unterm Strich haben wir aber verdient gewonnen.“ Gerade das Angriffsspiel sei von einer großen mannschaftlichen Geschlossenheit geprägt gewesen. Immerhin verteilten sich die 15 Treffer auf acht Schützen. Drei Treffer markierte Lukas Küppers, gefolgt von Konstantin Hüppe, Tomi Tadin, Ferdinand Korbel, Matteo Dufour, Hannes Schulz (je 2), Lu Meo Ulrich und Maximilian Costa.
Welch‘ großes Potenzial im Potsdamer Team steckt, stellten die Orcas bereits am Vortag eindrucksvoll unter Beweis. Mit lediglich 7:11 (2:3, 1:4, 1:2, 3:2) unterlag das Tchigir-Team Waspo 98 Hannover und bot dem amtierenden Deutschen Meister großartig die Stirn. Nach 0:1-Rückstand brachte ein Doppelpack Küppers den OSC sogar 2:1 in Front. Bis zum 3:3 durch Philipp Gottfried Mitte des zweiten Viertel blieb die Partie offen, dann zog der Favorit kurz an und enteilte bis auf 7:3. Die Orcas kämpften weiter und überzeugten vor allem in der Verteidigung um einen bärenstarken Florian Thom im Tor. Die vier Treffer Potsdams nach dem Seitenwechsel teilten sich Schulz, Tadin und Dufour (2). „Das war richtig, richtig gut“, lobte Andreas Ehrl, Orca-Abteilungsleiter und Hauptsponsor, sein Team. „Genau das ist unser Weg. Wir wollen uns mit ausschließlich deutschen Talenten den beiden Top-Teams aus Spandau und Hannover immer weiter annähern. Auch in der kommenden Saison werden wir diese Zielstellung weiter forcieren.“
Viel Zeit zum Durchatmen bleibt den Orcas nicht. Trainer Tchigir hat seinen Jungs bis einschließlich nächsten Montag freigegeben. „Mehr ist leider nicht drin“, sagt er. Bereits am 31. Oktober soll die neue Spielzeit beginnen, voraussichtlich mit einem Auswärtsspiel beim SSV Esslingen.
…und ein kleines Kapitel im besagten Wasserball-Geschichtsbuch steuerte Lukas Küppers außerdem noch bei: Erstmals stellte der OSC Potsdam einen Torschützenkönig in der höchsten deutschen Spielklasse. Der 24-jährige Nationalspieler erzielte in der wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen DWL-Saison 2019/20 in zwölf Partien 51 Tore. Die Ehrung erhielt Küppers vor dem Match gegen Duisburg.
Potsdam: Torhüter Florian Thom, Konstantin Hüppe (2), Sascha Seifert, Felix Korbel, Philipp Gottfried (1), Tomi Tadin (3), Florenz Korbel, Lukas Küppers (5), Ferdinand Korbel (2), Matteo Dufour (4), Hannes Schulz (3), Lu Meo Ulrich (1), Maximilian Costa (1)
DSV-Pokal 2019/2020
Endrunde Männer und Frauen in Berlin
Sonnabend, den 26. September 2020
13:45 Wasserfreunde Spandau 04 – SV Nikar Heidelberg 33:9 (7:4, 7:0, 7:2 12:3) – Halbfinale Frauen
15:30 Waspo 98 Hannover – SV Bayer Uerdingen 08 9:17 (1:2, 3:7, 2:5, 3:3) – Halbfinale Frauen
17:15 Waspo 98 Hannover – OSC Potsdam 11:7 (3:2, 4:1, 2:1, 2:3) – Halbfinale Männer,
19:00 ASC Duisburg – Wasserfreunde Spandau 04 9:16 (1:5, 2:4, 2:2, 4:5) – Halbfinale Männer
Sonntag, den 27. September 2020
10:00 SV Nikar Heidelberg – Waspo 98 Hannover 14:17 (4:4, 0:5, 4:4, 6:4) – Spiel um Platz drei Frauen
11:45 Wasserfreunde Spandau 04 – SV Bayer Uerdingen 08 11:8 (4:3, 4:1 2:2, 1:2) – Endspiel Frauen
13:30 OSC Potsdam – ASC Duisburg 15:13 (6:5, 3:1, 4:4, 2:3) – Spiel um Platz drei Männer
15:15 Waspo 98 Hannover – Waspo 98 Hannover 8:12 (1:3, 3:3, 3:4, 1:2) – Endspiel Männer