Potsdams Zweite weiter ohne Punktverlust

Orca-Wasserballer mit zwei knappen Ost-Liga-Siegen im blu

Das war zweimal haarscharf: In den beiden Top-Spielen der 2. Liga Ost am Wochenende im blu gegen den Tabellen-Zweiten SC Wedding und Vierten WU Magdeburg hätte die „Zweite“ der Potsdam Orcas fast seine blütenreine Weste „befleckt“. Doch jeweils in der Schlussphase sicherte sich das Team von Trainer Slawomir Andruszkiewicz noch zwei Siege – gegen Wedding mit 10:9 (3:2, 1:3, 4:3, 2:1) und gegen Magdeburg 14:12 (3:5, 5:2, 0:3, 6:2). Potsdams Bundesliga-Reserve arbeitete sich mit nun 16:0 Punkten und 125:63 Toren auf den dritten Rang vor und liegt jeweils lediglich einen Zähler hinter dem ASC Brandenburg (17:7) und Wedding (17:11). Ebenfalls noch ohne Punktverlust belegt der SVV Plauen (14:0) aktuell den sechsten Platz. 

„Die Tabelle ist extrem schief“, erklärt André Laube, sportlicher Leiter der Orcas. „Wegen ständigen Corona-Verlegungen hat Halle zum Beispiel schon 16 Spiele bestritten und Chemnitz erst sechs.“ Ob sich tatsächlich alle Partien der 14er Liga noch absolvieren lassen, erscheine eher fraglich, so Laube. „Gut ist aber, dass gespielt wird. Gerade für unsere jungen Spieler sind Matches wie jetzt am Wochenende super lehrreich.“ …und jung war die Mannschaft des Wochenendes mit einem Altersdurchschnitt von unter 18 Jahren durchaus. 

An Dramatik war das Spiel gegen Wedding kaum zu überbieten. Bei ständig wechselnden Führungen konnte sich keine Mannschaft je mit mehr als einem Tor absetzen. Erst als der eigentliche 16-jährige Defensivspezialist Bennet Grandke zum 10:8 knapp zwei Minuten vor dem Abpfiff traf, gab es den höchsten Vorsprung im Spiel. Doch auch dieser hatte nur 31 Sekunden Bestand, als Weddings Melvin Meißner mit seinem vierten Treffer des Abends zum 9:10 traf. Gleichzeitig markierte dieses Tor dann auch den Endstand. Bester Potsdamer Werfer war Noel Eisenreich mit vier Buden, gefolgt von Nils Wrobel, Florian Burger (je 2), Finn Taubert und Grandke (je 1). 

Nicht minder spannend verlief die Begegnung mit Magdeburg. Die Elbestädter lagen bis Ende des zweiten Viertels immer vorn. Dann traf zunächst Ben Hüpenbecker zum 7:7, bevor Matti Arnold gegen seinen früheren Club die 8:7-Führung erzielte. Bis dahin stemmten sich Felix Korbel (1:2), Eisenreich (2:3, 5:6, 6:6), Burger (3:4) und Till Hofmann (4:5) mit ihren Treffern gegen die erste Niederlage in dieser Saison.  

Doch auch die spielstarken Magdeburger ließen sich nicht abschütteln. Während die Orcas im dritten Viertel keinen Treffer erzielten, schenkte die Wasserball-Union Potsdams Torhüter Joel Limprecht drei Tore zum 8:10-Rückstand vor dem letzten Viertel ein. In dieses fand Potsdam aber besser hinein und übernahm durch Hofmann, Taubert und Korbel wieder mit 11:10 die Führung. Eisenreich markierte das 12:11 ehe die Gäste wieder ausglichen. 24 Sekunden vor Schluss erzielte Ákos Karacs das wichtige 13:12. Magdeburg setzte alles auf eine Karte und griff inklusive des Torhüters an. Nachdem der Ball abgefangen wurde, hatte Burger leichtes Spiel und netzte im leeren Kasten zum 14:12-Endstand ein. 

Das makellose Punktekonto Potsdams gerät bereits am nächsten Samstag wieder schwer in Gefahr. Im Havelderby muss der OSC 16 Uhr zum Spitzenreiter Brandenburg ins Marienbad. Im Hinspiel siegte Potsdam 16:13, konnte da aber auf den vollen Kader zurückgreifen. Dieses Mal spielt die Erste parallel beim SV Ludwigsburg, so dass kaum einer des Bundesliga-Kaders aushelfen kann. Kampflos wird Potsdam aber seine weiße Weste sicher nicht ausziehen. 

Potsdam: Torhüter Joel Limprecht, Noel Eisenreich (7), Finn Taubert (3), Marc Lehmann, Niklas Karossa, Ben Hüpenbecker (1), Nils Wrobel (2), Matti Arnold (1), Ákos Karacs (1), Till Hofmann (2), Florian Burger (4), Bennet Grandke (1), Felix Korbel (nur gegen Magdeburg / 2) 

Spielplan Herren-Bundesliga Potsdam Orcas