Drei Orcas kämpfen mit Deutschland um Ticket nach Los Angeles

Die Potsdam Orcas werden beim am Freitag beginnenden Wasserball-World Cup-Turnier im Europasportspark Berlin, Landsberger Allee, hinter den beiden deutschen Champions League-Teams Wasserfreunde Spandau 04 (6) und Waspo 98 Hannover (4) das drittgrößte Kontigent der deutschen Herren-Nationalmannschaft stellen. Mit Potsdams Mannschaftskapitän Ferdinand Korbel, Mark Dyck und Yongster Finn Taubert sind gleich drei Orcas im 15-köpfigen Aufgebot, welches durch Bundestrainer Milos Sekulic (Berlin) benannt wurde.

In dem Interkontinentalturnier der Division II werden im neugestalteten Weltcup-Wettbewerb noch zwei Tickets für das Super-Final vom 30. Juni bis 2. Juli in Los Angeles (USA) ausgespielt. Insgesamt acht Nationen wetteifern in Berlin um diese beiden Plätze. Dabei trifft Deutschland in seiner Vorrunde zunächst am Freitag auf Malta (13 Uhr) und Südafrika (20.30 Uhr). Tags darauf geht es 19.15 Uhr gegen China. Im Überkreuz-Duell der jeweiligen Vorrunden-Ersten und -Zweiten werden dann am Sonntagabend die beiden Plätze für L.A. ausgespielt.

Zusammen mit der chinesischen Auswahl gilt Deutschland als größter Anwärter auf den Vorrundensieg, aber auch Malta überraschte zuletzt mit starken Resultaten. In der parallelen Gruppe sollte Rumänien das Rennen gegen die Teams aus Neuseeland, Kasachstan und den Iran machen. Dass beispielsweise Neuseeland in der Männerkonkurrenz eher zu den B-Nationen gehört, zeigte sich am Dienstagabend. Die Auswahl des pazifischen Inselstaates gastierte im blu und siegte gerade einmal 9:8 gegen das Potsdamer Bundesligateam, was ohne seine drei Nationalspieler, dafür aber verstärkt seine U18-Akteure einsetzte. „Das war eine schöne Abwechslung und hat wirklich allen Beteiligten Spaß gemacht“, sagte Orca-Trainer Alexander Tchigir, der seinen drei Schützlingen für den World Cup-Auftritt fest die Daumen drückt. „Mit der Nominierung von Ferdi und Mark war durchaus zu rechnen. Dass aber Finn mit dabei ist, war für uns genauso überraschend wie erfreulich.“ Der erst 17-jähirge Modellathlet hat seit seinem Wechsel aus dem Vogtland vom SSV Plauen zu den Orcas und in die Sportschule Potsdam eine rasante Entwicklung genommen. „Man kann sich gar nicht richtig vorstellen, dass der Junge noch nicht einmal drei Jahre bei uns ist“, so André Laube, Wasserball-Lehrertrainer der Sportschule und sportlicher Leiter der Orcas. Schließlich habe der Junge seitdem nicht nur mit Potsdam unter anderem zwei deutsche Nachwuchstitel mit der U16 gewonnen und den Sprung ins Bundesligateam (32 Spiele/27 Tore) geschafft; 2021 wurde er als jüngster Spieler im deutschen U17-Team 10. bei den Europameisterschaften auf Malta und spielte letztes Jahr sowohl bei der U16-WM (14.) in Griechenland als auch der U19-EM (8.) in Montenegro. Diesen Sommer hat der laut Laube äußerst fleißige und zielstrebige Centerverteidiger die U20-WM (Rumänien) und U17-EM (Montenegro) vor der Nase. „Die Einladung zu den Männern ist nun die Kirsche auf der Torte“, so Laube. „Wichtig ist, dass der Junge den Spaß behält und auf dem Teppich bleibt. Aber ich bin da jeweils guter Dinge.“

In gewohnt nüchterner Art gibt Finn selbst seine ersten Eindrücke mit der Herrennationalmannschaft, die sich seit Montag in Berlin vorbereitet, zu Protokoll: „Vom Ablauf unterscheidet sich das Training mit den taktischen Elementen gar nicht so sehr, aber das Niveau ist natürlich nochmal ganz anders. Es wird alles gut erklärt, ich kann mir viel von den Älteren abschauen und lerne auf jeden Fall dazu.“ Dass der Elftklässler körperlich nicht zurücksteckt, bekam im Training ausgerechnet sein Vereinskapitän Korbel zu spüren. In einer unglücklichen Zweikampfsituation wurde der 27-jährige Center über dem linken Auge durch Finns Knie getroffen. Mit drei Stichen wurde der stark blutende Cut durch den Potsdamer DSV-Mannschaftsarzt Dr. Lars Götz in versierter Manier genäht. „Mein Kopf hat ganz schön gebrummt“, gestand Korbel. „Aber alles gut. Es war keine Absicht und ich kann dank Lars schon wieder trainieren.“

Pro Partie im Turnier kann Bundestrainer Sekulic 13 der 15 nominierten Akteure einsetzen. „Ich hoffe natürlich sehr, dass ich aufgestellt werde und will mich dann bestmöglich präsentieren. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon“, gesteht Taubert. Für Korbel indes zählt nur eines: „Wir wollen unbedingt nach Los Angeles.“

FINA Weltcup 2023

Interkontinentalturnier Division II in Berlin

Ansetzungen

Freitag, den 5. Mai (1. Tag Männer)
08:30 Rumänien – Iran
10:00 Neuseeland – Kasachstan
11:30 China – Südafrika
13:00 Deutschland – Malta
16:00 Rumänien – Kasachstan
17:30 Neuseeland – Iran
19:00 China – Malta
20:30 Deutschland – Südafrika

Sonnabend, den 6. Mai 2023 (2. Tag Männer)
14:00 Malta – Südafrika
15:45 Neuseeland – Rumänien
17:30 Kasachstan – Iran
19:15 Deutschland – China

Sonntag, den 7. Mai 2023 (3. Tag Männer)
14:00 Vierter Gruppe B – Vierter Gruppe A
15:45 Dritter Gruppe B – Dritter Gruppe A
17:30 Erster Gruppe A – Zweiter Gruppe A
19:15 Erster Gruppe B – Zweiter Gruppe A

Spielstätte: Schwimm- und Sprunghalle im Europapark (SSE), Paul-Heyse-Straße 26, 10407 Berlin

Veranstaltungshomepage: www.waterpolo-worldcup.berlin
Ticketportal: www.waterpolo-worldcup.berlin/tickets/