Bronze-Dauerduell unter neuen Vorzeichen

Orca-Herren als Außenseiter nach Duisburg / Wiedersehen mit Küppers

Auch an den Potsdam Orcas ist die aktuelle Erkältungswelle nicht vorübergegangen. „Gerade die jüngeren Spieler hat es nach äußerst intensiven Wochen erwischt“, sagt André Laube, sportlicher Leiter der Orcas. Zusätzlich gibt es im Kreis des U18-Bundesliga-Teams den ersten bestätigten Corona-Fall – ausgerechnet bei einem geimpften Athleten. „Gott sei Dank haben wir entschieden, letztes Wochenende den U18-Auswärtstrip nach Esslingen und München abzusagen“, so Laube. „Das enge Hygienekonzept unseres Vereins hat gewirkt. Wir sind optimistisch, dass wir die Infektionsketten sofort unterbrochen haben.“ 

So wird aus dem deutschen Meisterteam der U16 lediglich der 15-jährige Finn Taubert am Samstag beim ASC Duisburg mit den Herren dabei sein. „Wenn jetzt alle fit bleiben, sind wir zwölf oder 13 Leute und können spielen“, sagt Bundesliga-Trainer Alexander Tchigir. „Das Fehlen unserer Nachwuchs-Talente macht die Aufgabe aber nicht leichter.“ Vor dem personellen Umbruch in Potsdam zu dieser Saison war Duisburg in den letzten Jahren immer Dauerrivale im Kampf um Bronze des deutschen Wasserball-Oberhaus‘ – und zog dabei gegen die Havelstädter vier Jahre in Folge den Kürzeren. Nun haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben und die Orcas steigen als Außenseiter ins Wasser. Nach drei Partien haben die Westdeutschen zwar ebenfalls erst zwei Zähler auf der Habenseite, mussten aber bereits gegen die von ausländischen „Legionären“ dominierten Champions League-Teams des deutschen Meisters Waspo 98 Hannover und dessen Verfolger WF Spandau 04 ran. Mit einem 9:18 gegen Hannover und 8:12 gegen Spandau kam der ASCD zu achtbaren Ergebnissen; die White Sharks Hannover wurden letzte Woche 16:6 besiegt. 

„Kampflos geben wir die Punkte aber ganz sicher nicht her“, sagt Tchigir, der verletzungsbedingt weiterhin auf seine beiden „Recken“ Ferdinand Korbel und Reiko Zech verzichten muss. Die ersten Minuten dieser Saison wird gegen Duisburg aber Centerverteidiger Lu Meo Ulrich bekommen, der lange Zeit wegen einer Gehirnerschütterung ausgefallen war und langsam an höhere Belastungen herangeführt wurde. „Lu Meo konnte jetzt zwei Wochen vollkommen symptomfrei trainieren. Wir denken, er ist bereit.“ Gerade gegen den früheren Nationalspieler Dennis Eidner auf der Centerposition wird es gleich mit einem schweren Brocken zu tun bekommen. Bislang erzielte Eidner vier Treffer in den drei Spielen. Bester Torschütze der Duisburger ist allerdings der Serbe Djordje Tanaskovic mit neun Toren, gefolgt von Lukas Küppers mit sieben Buden.  

Gerade auf das Wiedersehen mit Küppers, den es wegen der Möglichkeit eines Praktikums bei Daimler an die Ruhr zog, freuen sich die Potsdamer. Als E-Jugendlicher begann er mit elf Jahren den Wasserballsport beim OSC Potsdam, durchlief dort erfolgreich alle Altersklassen, unter anderem mit dem Gewinn zwei deutscher Meistertitel im Nachwuchs sowie vieler weiterer nationaler Medaillen. Als 16-Jähriger macht er bereits in der Saison 2012-13 seine ersten Spiele in der 1. Bundesliga und kam inklusive der letzten Spielzeit auf 277 Treffer in 116 Matches. In der ewigen Potsdamer Bestenliste liegt er damit auf dem vierten Rang hinter Tobias Lentz (319 Tore/151 Spiele), Matteo Dufour (303/183) und dem noch für die Orcas aktiven Hannes Schulz (286/195).  

Wasserball-Bundesliga 2021/2022 A-Gruppe 

Ansetzungen Wochenende 

Sonnabend, den 04.12. 2021
15:30 SV Ludwigsburg 08 – SSV Esslingen
16:00 ASC Duisburg – OSC Potsdam
16:00 Wasserfreunde Spandau 04 – SG Neukölln
18:00 Waspo 1898 Hannover – White Sharks Hannover 

 Gruppe A
1. Wasserfreunde Spandau 04 38:16 4:0
2. Waspo 98 Hannover 39:15 4:0
3. SV Ludwigsburg 34:41 4:2
4. SSV Esslingen 26:24 3:1
5. ASC Duisburg 33:36 2:4
6. OSC Potsdam 33:44 2:4
7. SG Neukölln 28:49 1:5
8. White Sharks Hannover 24:45 0:6 

   Spielplan Herren-Bundesliga Potsdam Orcas