Potsdam Orcas spielen wieder in der 2. Liga Ost und empfangen am Wochenende Plauen und Zwickau im blu

Zwei Spieler in Potsdamer Reihen waren beim damals letzten und jetzt wieder ersten Match im Wasser. Beim damaligen 20:12 auswärts gegen den SV Lok Görlitz am 29. Juni 2008 – drei Wochen bevor der OSC in die Deutsche Wasserball-Liga aufstieg – erzielte Tobias Lentz fünf Treffer, Jacob Drachenberg kam auf zwei. Die heute 29- bzw. 30-jährigen Jungs waren Teil der „goldenen Generation 89/90“, die 2004 mit der C-Jugend des OSC den ersten deutschen Meistertitel im Nachwuchsbereich in die neuen Bundesländer entführte und knapp vier Jahre später Kern des Aufstiegsteams in die höchste deutsche Spielklasse war.

„Es hat wieder Mega-Spaß gemacht; echt coole Truppe“, sagte Drachenberg nach dem ersten Spiel. „Echt gut, aber auch anstrengend“, lachte Lentz. „Ich hab drei große Chancen liegen lassen. Das wurmt mich.“ Tatsächlich konnten sich die „Alten“ offensiv noch nicht voll einbringen. Lediglich der 36-jähirge Erik Miers traf zum 1:1-Ausgleich und baute damit seine Gesamtführung als erfolgreichster Schütze der ewigen Zweitliga-Bestenliste der Orcas auf 183 Treffer in nun 82 Spielen aus. Die übrigen Tore teilten sich die drei Jungs des Jahrgangs 2001 – Luka Götz, Felix Korbel und Tom Gustavus – mit je einem Treffer sowie der erst 16-jährige Simon Kuhn mit vier Buden. Der Zehntklässler der Potsdamer Sportschule übernahm auch in der Schlusssekunde die Verantwortung und markierte den 8:7-Siegtreffer mit einem Wurf ins lange, obere Eck aus halblinker Position.

Nach dem erfolgreichen Duell der Bundesliga-Reserven empfängt der OSC am Wochenende die beiden aktuellen Spitzenreiter der 2. Liga. Am Samstag gastiert der SVV Plauen 20.30 Uhr im Anschluss an das DWL-Spiel gegen den SSV Esslingen im Sportbad blu; tags darauf geht es 13 Uhr gegen den SV Zwickau 04. „Die Plauener waren letztes Jahr noch Sechster der Bundesliga und haben dort freiwillig zurückgezogen. Sie sind wahrscheinlich das stärkste Team der Liga“, denkt André Laube, sportlicher Leiter der Potsdam Orcas, dem die Meldung für die 2. Liga Ost schon lang eine Herzensangelegenheit war. „Unsere Herren sind jetzt zum zweiten Mal in Folge drittbestes Team der Bundesliga geworden. Es ist wahnsinnig schwer für die Spieler aus der U18-Bundesliga heraus, einen Platz in dieser Mannschaft zu finden.“ Daher sei es wichtig, eine Perspektive für den Verbleib im Verein und Spielpraxis zu schaffen. So werden neben den „alten Haudegen“ immer junge Spieler aus dem Erstliga-Kader und der aktuellen U18-Mannschaft eingesetzt. „Bereits das erste Spiel hat schon bewiesen, dass dieser Weg eine gute Entscheidung war“, so Laube. „Simon konnte gleich Verantwortung übernehmen, und das hat er super gemacht.“ Für Kuhn läuft es ohnehin gerade sehr gut. Vor knapp zwei Wochen wurde er mit 14 Treffern bester Torschütze der deutschen U16-Endrunde und erzielte bei der achtbaren 8:12-Niederlage des U18-Bundesliga-Teams letzten Samstag gegen die Wasserfreunde Spandau 04 fünf Tore im blu. Gewürdigt wurden nicht zuletzt diese Leistungen durch eine Einladung des Nachwuchs-Bundestrainer Nebojsa Noveselac (Berlin) zu einer größeren Auslandsmaßnahme der immerhin zwei Jahre älteren U19-Nationalmannschaft. Diese hat sich am Donnerstag ins russische Kazan aufgemacht, um dort in einem Freundschaftsturnier gegen Gastgeber Russland, Georgien und Kasachstan zu spielen. Direkt im Anschluss geht es von dort aus für diverse Trainingsspiele weiter nach Belgrad (Serbien). Neben Kuhn ist auch Sascha Seifert (13. Klasse der Sportschule) eingeladen.

Die beiden Linksaußen werden also schon einmal für die „Zweite“ am Wochenende ausfallen. Der Pool an Spielern – alt und jung -, der Trainer Slawomir Andruszkiewicz zur Verfügung steht, ist aber groß genug, um das zu kompensieren.

Potsdam II gegen Neukölln: Torhüter Sven Fölsch, Noel Eisenreich, Bryan Lieberam, Marc William, Jared Böhmert, Jacob Drachenberg, Tom Gustavus (1), Erik Miers (1), Tobias Lentz, Niklas Karossa, Luka Götz (1), Felix Korbel (1), Simon Kuhn (4)

Potsdam U18 gegen Spandau: Torhüter Erik Dortmann/Joel Limprecht, Noel Eisenreich (1), Bryan Lieberam, Marc William, Maurice Schmidt (1), Kolja Wichmann (1), Alvaro Rasche, Simon Kuhn (5), Moritz Bogaczyk, Justus Hochreither, Dennis Beck, Jonathan Schwartz