Potsdamer Wasserballer unterliegen in schwerer Quali-Gruppe in Italien

Die Potsdam Orcas sind bei ihrem neuerlichen internationalen Auftritt weiterhin ohne Punktgewinn geblieben, verkauften sich allerdings in der Qualifikation zum Euro-Cup phasenweise sehr teuer. In der äußerst stark besetzten Gruppe E im italienischen Savona unterlag die Mannschaft der Trainer Alexander Tchigir und Slawomir Andruszkiewicz zum Auftakt am Freitag dem Gastgeber Rari Nantes Savona 8:12 (2:4, 1:3, 3:3, 2:2). Gegen den aktuellen serbischen Spitzenreiter VK Radnicki Kragujevac verloren die Potsdamer am Samstag-Abend 7:15 (2:5, 2:3, 1:4, 2:3) und am Vormittag tags darauf 7:14 (1:3, 1:3, 1:5, 4:3) gegen CE Mediterrani Barcelona (ESP). 

„Unter den schwierigen Begleitumständen sind die Resultate als gut einzuschätzen“, beurteilte André Laube, sportlicher Leiter der OSC-Wasserballer, aus der Ferne die Ergebnisse. Schließlich wäre neben dem erkrankten Centerverteidiger Lu Meo Ulrich auch noch kurzfristig Potsdams Center Ferdinand Korbel ausgefallen. „Das Fehlen zweier Nationalspieler ist natürlich für uns nicht zu kompensieren“, so Laube. „Schön ist, dass sich unser etatmäßiger zweiter Center gerade offensiv so gut in Szene setzen konnte.“ Konstantin Hüppe war mit sechs Treffern hinter Lukas Küppers (7) immerhin der zweitbeste Schütze der Potsdamer an dem kräftezehrenden Wochenende. „Mit voller Kapelle und einer adäquaten Vorbereitung wäre sicher noch mehr drin gewesen“, sagt Trainer Tchigir. „In den anderen europäischen Ligen wird gespielt, bei uns ist der Wettkampfbetrieb ausgesetzt. Auch Sparring ist coronabedingt nicht möglich.“ So hatte der OSC nach dem „Final 4“ um den deutschen Pokal Ende September zehn Wochen lang kein Match. Gerade im Angriff zeigte sich das Fehlen der Spielpraxis. „Bis zum Tor sind wir gut gekommen, haben beim Gegner auch viele Zeitstrafen verursacht“, so Laube. „Im Abschluss waren wir aber zu schwach, um einen Erfolg zu verbuchen.“ 

Am dichtesten waren die Potsdamer im Match gegen Savona an der Überraschung dran. Die besseren Möglichkeiten erarbeitete sich tatsächlich auch der OSC in der Anfangsphase, konnte diese aber nicht ausreichend nutzen. Im direkten Gegenzug fingen sich die Orcas gegen die cleveren Italiener oft leichte Tore ein und gerieten 2:4 in Rückstand. Nach dem 3:4 im zweiten Abschnitt gab es erneut große Chancen, doch Savona markierte entscheidende Treffer und zog bis auf 7:3 zur Halbzeit davon. Diesen Vorsprung verwalteten die Hausherren und siegten schließlich 12:8. 

Ein ähnliches Bild gab es gegen den Top-Favoriten der Qualifikationsgruppe Radnicki. Mit viel Angriffslust setzte Potsdam das serbische Team unter Druck, erarbeitete sich unter anderem 17 Zeitstrafen, von denen allerdings lediglich zwei in Tore umgemünzt werden konnten. 7:15 unterlag Potsdam schließlich der Mannschaft aus Kragujevac. 

Die Luft raus zu sein, schien dann gegen Mediterrani, das sich durch ein 12:11 am Vortag gegen Savona den entscheidenden zweiten Gruppenplatz und die Achtelfinalteilnahme sicherte. Bis auf 3:11 gerieten die Potsdamer vor dem Schlussviertel in Rückstand, wo noch etwas Kosmetik zum 7:14-Endstand betrieben werden konnte. 

Wie es nach diesem lehrreichen Wochenende nun weitergehen wird, ist indes offen. Die Aufnahme des Spielbetriebs ist angesichts weiter steigender Corona-Zahlen schwer vorstellbar. „Die Mannschaft wird natürlich weitertrainieren“, sagt Laube. „Für die Nationalspieler steht ja auch ohnehin immer noch die Olympia-Quali im Februar auf dem Plan. Wir können nichts weiter tun, als auf Sicht zu fahren und unsere Entscheidungen immer an die aktuelle Lage anpassen.“ 

Potsdam: Torhüter Florian Thom, Konstantin Hüppe (6), Sascha Seifert (1), Maximilian Costa (3), Philipp Gottfried, Tomi Tadin (3), Florenz Korbel, Lukas Küppers (7), Felix Korbel, Reiko Zech (1), Hannes Schulz (1), Noel Eisenreich 

LEN Euro Cup Qualifikation Gruppe E in Savona 

CE Mediterrani           –          VK Radnicki               9:13 (4:1, 1:5, 2:6, 2:2) 

RN Savona                  –          Potsdam Orcas            12:8 (4:2, 3:1, 3:3, 2:2)  

VK Radnicki               –          Potsdam Orcas            15:7 (5:2, 3:2, 4:1, 3:2)  

RN Savona                 –          CE Mediterrani           11:12 (2:3, 4:1, 3:4, 2:4) 

Potsdam Orcas            –          CE Mediterrani           7:14 (1:3, 1:3, 1:5, 4:3)  

RN Savona                 –          VK Radnicki               7:14 (3:3, 0:4, 4:2, 0:5) 

  1. VK Radnicki               42:23   6:0 
  2. CE Mediterrani          35:31   4:2 
  3. RN Savona                 30:34   2:4 
  4. OSC Potsdam             22:41   0:6