Kapitän Miers führt „junge Wilde“ zu zwei Siegen im blu

Die Potsdam Orcas kommen aus dem Feiern kaum noch raus: Die Zweite hat am Wochenende im heimischen Sportbad blu den Ostdeutschen Wasserball-Pokal gewonnen. Im „Final 4“ ging zunächst das Halbfinale am Samstag gegen den SVV Plauen mit 10:7 an das junge Team von Trainer Slawomir Andruszkiewicz. Das gleiche Resultat sicherte dann am Sonntag gegen den SC Wedding den Pokalsieg. Das „kleine Finale“ entschied Plauen mit 16:7 gegen die Wasserball-Union Magdeburg für sich. 

Mit einem im Durchschnitt 19-jährigen Team bestritt Potsdam dieses Pokalfinale. „Erik hat den Mittelwert noch richtig nach oben geschraubt“, lacht André Laube, sportlicher Leiter der Wasserballer im OSC Potsdam. „Ohne ihn hätte der Schnitt bei gut 17 Jahren gelegen.“ Aber ohne den 39-jährigen Erik Miers, der die Zweite als zuverlässiger Kapitän exzellent durch die Saison geführt hat, wäre es wohl nicht zum Pokalsieg gekommen, ergänzt Laube direkt.   

Wie schon in zahlreichen Partien der 2. Liga Ost, in der Potsdam mit seiner Bundesliga-Reserve zwei Spieltage vor dem Abschluss bereits als Vizemeister hinter dem SVV Plauen feststeht, war sich der frühere WM-Teilnehmer Miers nicht zu Schade für die „Drecksarbeit“. Gerade im schweren Halbfinale gegen Plauen leistete er unschätzbare Defensivarbeit und überließ den „jungen Wilden“ das Torewerfen. Erfolgreichster Schütze war der 16-jährige Finn Taubert mit vier Treffern, gefolgt von Ákos Karacs (2), Noel Eisenreich, Fynn Klaffke, Nils Wrobel und Till Hofmann (je 1). Neben Miers und den Torschützen wusste gegen die Vogtländer vor allem Torhüter Joel Limprecht zu gefallen. Der gebürtige Plauener, der seit der 8. Klasse die Potsdamer Sportschule besucht und nun die 11. Klasse abschließt, hielt seinen Kasten in diversen kritischen Situationen sauber und brachte die Plauener zur Verzweiflung. Am Ende stand ein leistungsgerechtes 10:7 (3:0, 2:3, 3:0, 2:4) auf der Anzeigetafel. 

Das Finale am Sonntag-Mittag gegen den SC Wedding schien sich zunächst zu einer klaren Angelegenheit für den Gastgeber zu entwickeln. Aus einer tollen Verteidigung heraus erspielten sich die Orcas bis zur Mitte des dritten Viertels durch Hofmann (2), Taubert (3), Florian Burger, Eisenreich und Klaffke eine 8:2-Führung. Dieser komfortable Vorsprung sorgte allerdings für einen deutlichen Spannungsabfall. Vorn wollte nichts mehr gelingen, hinten herrschte plötzlich viel Unruhe. Fünf Treffer in Folge erzielten die Nord-Berliner und schlossen bis auf 7:8 auf. Routinier Miers behielt aber die Nerven und erzielte seinen einzigen Treffer im „Final 4“. Das wichtige 9:7 zog den bis dahin bravourös kämpfenden Weddingern schließlich den Zahn. Hofmann setzte mit seinem Tor zum 10:7 (3:1, 3:1, 2:2, 2:3) den Schlusspunkt eines tollen Endrundenturniers. 

„Wir sind insgesamt ganz glücklich mit der Entscheidung, in der 2. Liga und im Ost-Pokal zu spielen“, so Laube. „Gerade für unsere jungen Athleten der Sportschule ist das die perfekte Plattform, sich zu entwickeln und noch einmal fast 30 Pflichtspiele mehr.“ 

Potsdam: Torhüter Joel Limprecht / Max Rössel, Noel Eisenreich (2), Finn Taubert (7), Marc Lehmann, Arne Hofmann, Moritz Barth, Fynn Klaffke (2), Nils Wrobel (1), Erik Miers (1), Ákos Karacs (2), Till Hofmann (4), Florian Burger (1), Matti Arnold, Noah Zelmer 

„Final 4“ Ostdeutscher Wasserball-Pokal 2022 im blu 

18.06.2022 
Halbfinale 1       Potsdam Orcas II            –             SVV Plauen                      10:7 
Halbfinale 2       SC Wedding                     –             WU Magdeburg              14:5 

19.06.2022 
Kleines Finale    SVV Plauen                      –             WU Magdeburg              16:7 
Finale                  Potsdam Orcas               –             SC Wedding                     10:7