Sechs Treffer steuterte der Center bei und denkt direkt an die EM

„Der längst überfällige Neuanfang in der deutschen Nationalmannschaft ist geglückt“, bewertet zumindest André Laube, sportlicher Leiter der Potsdam Orcas, den Auftritt bei den Weltmeisterschaften in Ungarn. Den 13. Platz belegte das Wasserball-Team Deutschland mit dem Potsdamer Ferdinand Korbel im Aufgebot. „Über die Leistungen von Ferdinand sind wir sehr glücklich und verdammt stolz. Aus der Ferne betrachtet hat er seine Sache sehr gut gemacht“, so Laube. 

Auslosung und Spielplan meinten es nicht gut mit den Deutschen, die seit einem Jahr von der erfahrenen Trainerlegende Petar Porobic (Montenegro) gecoacht werden. Nicht nur, dass mit Kroatien und Griechenland zwei aktuell kaum zu bezwingende Top-Nationen in die Gruppe B gelost wurden, musste Deutschland direkt im ersten Turnierspiel gegen die unangenehmen Japaner ran. „Ich könnte mir vorstellen, dass dieses wichtigste WM-Spiel besser ausgegangen wäre, wenn schon etwas WM-Luft geschnuppert worden wäre“, meint Laube. So endete die Partie 11:12 (2:5, 2:3, 2:3, 5:1), womit faktisch der letzte Vorrundenplatz nahezu besiegelt war. Die Spiele gegen Kroatien (9:13) und Griechenland (8:16) gingen verloren. Beide Teams stehen nun im Halbfinale der WM, was die Schwere der Gruppenphase nochmals unterstreicht. 

Der Potsdamer Ferdinand Korbel war gleich einer von neun WM-Debutanten im deutschen Team und machte seine Sache auf der Centerposition sehr gut. Viele Zeitstrafen und Penaltys erarbeitete der wuchtige Mittelstürmer und war damit einer der auffälligsten Akteure des deutschen Angriffsspiels. Sechs eigene Treffer lassen sich ebenfalls sehen. Gegen Japan erzielte er das 4:6 und gegen Griechenland das 7:16. Seine wohl wichtigsten Tore machte „Ferdi“ gegen Brasilien, als er in der Anfangsphase auf 1:2 verkürzte und im Schlussviertel den 9:9-Ausgleich herstellte, bevor sein früherer Potsdamer Mitspieler Dennis Strelezkij den 10:9-Siegtreffer markierte. Damit schaffte Deutschland zumindest den Sprung ins Spiel um den 13. Platz, welches mit 16:7 deutlich gegen Kasachstan gewonnen wurde. Korbel erzielte da das 6:3 und mit einem spektakulären Rückhandwurf das 9:4. 

„Ich habe sehr viel Lob bekommen“, sagt Korbel selbst. „In der Defensive habe ich noch einige Fehler gemacht. Mir macht es sehr viel Spaß und die mannschaftliche Geschlossenheit ist groß. Alle wollen sich entwickeln und besser werden. Dass wir das Turnier hier mit zwei Siegen abschließen konnten, ist gut für die Stimmung. Nach ein bisschen Pause geht es nun direkt in die EM-Vorbereitung.“ Diese findet vom 27. August bis 11. September im kroatischen Split statt.