Potsdam Orcas zum siebten Mal im „Final 4“ des Deutschen Pokals
In einer insgesamt schwierigen Saison haben die Bundesliga-Wasserballer der Potsdam Orcas dennoch die Chance auf einen nationalen Medaillengewinn. Ehe das Team von Trainer Alexander Tchigir ab dem 29. März in einer „Best-of-three“-Serie gegen den Duisburger SV 98 um den Klassenverbleib in der A-Gruppe kämpft, hat es nun zumindest eine Außenseiterchance auf Edelmetall im Deutschen Pokal.
Im „Final 4“ in Düsseldorf geht es für die Orcas am heutigen Freitag (18 Uhr) im Halbfinale gegen den haushohen Favoriten Wasserfreunde Spandau 04. Nach der zu erwartenden Niederlage trifft Potsdam dann am Samstag (16.15 Uhr) auf den Verlierer des Matches SV Ludwigsburg 08 gegen Waspo 98 Hannover um Bronze. „In dem anderen Halbfinale sehe Hannover als kleinen Favoriten“, glaubt André Laube, sportlicher Leiter der Wasserballer im OSC Potsdam. „So klar wie in den letzten Jahren, dass sich automatisch Spandau und Waspo im Finale gegenüberstehen, sieht es diesmal aber nicht aus.“ Immerhin musste der Tabellen-Dritte Hannover bereits vier Niederlagen in der Liga einstecken, gegen den Vierten Ludwigsburg siegten die Leinestädter jedoch mit 20:4 und 20:8 jeweils überaus klar.
„Ich denke, dass uns Ludwigsburg deutlich besser im kleinen Finale läge“, sagt Laube. Nach einem 10:15 im Hinspiel zu Beginn der Saison hatte das Tchigir-Team Ende Januar auswärts lediglich mit 9:11 das Nachsehen gehabt. „Da geht etwas“, glaubt auch Potsdams Kapitän Ferdinand Korbel. „Die Stimmung ist gerade super und wir fahren in Bestbesetzung zum Pokal. Wenn wir alle ein gutes Wochenende erwischen, ist auf jeden Fall Bronze drin.“
Die Statistik spricht da allerdings nicht so sehr für die Potsdamer. Während das Tchigir-Team in der Meisterschaft viermal deutsches Bronze erkämpfen konnte, ist das zumindest sportlich nur einmal gelungen. 2020 siegten die Orcas bei der Pokalendrunde in Berlin 15:13 gegen den ASC Duisburg im kleinen Finale. In fünf vorherigen „Final 4“-Teilnahmen unterlagen die Potsdamer jeweils im Spiel um Bronze. Lediglich vom Finalturnier 2016 beim SV Bayer Uerdingen gab es rund zwei Jahre später die Medaillen per Post. „Am grünen Tisch wurde damals den Spandauern der Sieg aberkannt, da ein Spieler unberechtigt im Halbfinale eingesetzt wurde“, erinnert sich Laube. „Alle Mannschaften sind dann einen Platz hochgerutscht und wir hatten Bronze. Ich glaube, die Medaillen liegen immer noch irgendwo im Lager. Keiner der Spieler wollte sie haben.“
„Unser wichtigstes Saisonziel ist natürlich der Verbleib in der A-Gruppe“, macht Potsdams Wasserball-Abteilungsleiter Dr. Lars Götz deutlich. „Wir würde uns aber natürlich riesig für unsere junge Mannschaft freuen, wenn jetzt diese Überraschung gelingt.“ Der Weg bis ins Halbfinale war für Potsdam dieses Jahr vergleichsweise leicht. Im Achtelfinale ging es gegen den westdeutschen Zweitligisten SV Blau-Weiß Bochum (13:9); im Viertelfinale besiegte das Tchigir-Team daheim die SG Neukölln 10:8.
Potsdams „Final 4“-Historie:
2023 (Düsseldorf) – ???
2020 (Berlin) – Bronze
2018 (Potsdam) – 4. Platz
2017 (Düsseldorf) – 4. Platz
2016 (Krefeld-Uerdingen) – Bronze (am „Grünen Tisch“/eigentlich 4. Platz)
2015 (Potsdam) – 4. Platz
2012 (Duisburg) – 4. Platz